Der Decke Pitter

Am 30. November 1924 wird die "Petersglocke, in Köln besser bekannt als "Decke Pitter", geweiht, Bild: Annaglocke, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons
Am 30. November 1924 wird die Petersglocke, in Köln besser bekannt als „Decke Pitter“, geweiht, Bild: Annaglocke, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

 


VORSICHT!  Bitte nicht verwechseln:
Der „Drüje Pitter“ ist ein Brunnen, der „Decke Pitter“ ist die Petrusglocke und das „Pittermännchen“ ist ein 10-Liter-Fass


Er ist mit 24 Tonnen so schwer wie fünf ausgewachsene Elefanten. Und wenn er sich meldet, ist er lauter als eine ganze Herde Elefanten: Die Petersglocke, von den Kölnern liebevoll „Decke Pitter“, genannt ist die größte Glocke im Dom. Und war bis Ende November 2018 auch die größte freischwingende Glocke der Welt. Diesen Rekord hat der Decke Pitter an eine noch eine Tonne schwerere Glocke in Bukarest verloren.

Der korrekte Name für den kölschen Giganten lautet Petersglocke. Seine ersten Glockenschläge erklangen am Heiligabend 1924. Allerdings nur drei Mal, dann riss ein Seil und die Glocke blieb stumm. Es sollte bis Oktober 1925 dauern, bis der Decke Pitter wieder läutete.

St. Peter bin ich genannt
schütze das deutsche Land.
Geboren aus deutschem Leid
ruf ich zur Einigkeit.
Inschrift auf der Petersglocke

Gegossen wurde der Decke Pitter am 5. Mai 1922 im thüringischen Apolda. Mehr als 30 Festmeter Fichtenholz waren nötig, um das notwendige Metall zu schmelzen. Und dann ging es ganz flott: In weniger als 10 Minuten war die Glocke gegossen, allerdings dauerte es zwei Wochen, bis das Metall ausgekühlt war. Angekommen in Köln musste für die 24 Tonnen schwere Glocke der Dachstuhl im Dom verstärkt werden. Und da die 3,20 Meter hohe und 3,22 Meter breite Glocke nicht durch die Türen passte, wurde erst ein Mittelpfeiler im Hauptportal ausgebaut.

Der Decke Pitter im Kölner Dom, Bild: Pappnaas666
Der Decke Pitter im Kölner Dom, Bild: Pappnaas666

„Schonkur“ für die Glocke 

Im Juli 2021 titelt der Kölner Express „Schonkur für den Decken Pitter“:  Ein Riss in der Glocke, welcher bereits seit den 1950er Jahren bekannt ist, macht es erforderlich, den Pitter seltener und jeweils kürzer zu läuten. Damit soll die Langlebigkeit der Glocke gesichert werden. Statt an elf Anlässen pro Jahr gibt es den eindrucksvollen Klang nur noch achtmal jährlich zu hören, unter anderem an Weihnachten (Heiligabend um 19.15 Uhr und 23.15 Uhr, am ersten Weihnachtstag um 9.35 Uhr). Außerdem läutet der Decke Pitter am Dreikönigstag (6. Januar) um 9.35 Uhr.

Wenn die Glocke zwischendurch läutet, ist etwas Besonderes passiert: Entweder wurde ein neuer Papst gewählt oder es wurde eine neuer Erzbischof für Köln ernannt. Wer darauf nicht warten will, kann auch hier den einzigartigen „Dur-Terz-Nebenschlagton“ der Glocke hören.


109 Meter hoch und nicht wirklich geliebt: Der Vierungsturm des Kölner Doms, Bild: CEphoto, Uwe Aranas
109 Meter hoch und nicht wirklich geliebt: Der Vierungsturm des Kölner Doms, Bild: CEphoto, Uwe Aranas

Auch im Vierungsturm des Doms hängen Glocken: Die Angelusglocke, die Wandlungsglocke und die Mettglocke. Bitte beachten: Der Name der Mettglocke letztere nicht mit einem kölschen Lieblingsessen sondern mit dem Begriff „Mette“, einem nächtlichen oder frühmorgendlichen Gottesdienst, zusammen.


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